“Viele Stiere haben mich umgeben, gewaltige Stiere von Basan mich umringt. Sie haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt wie ein reißender und brüllender Löwe.” (Ps 22,13–14)
Zwischen Himmel und Erde erhöht, hängt der Herr Jesus Christus. Das Kreuz ist von einer hasserfüllten Menge umgeben, die nun endlich ihr Ziel erreicht hat. ”Kreuzige, kreuzige ihn” (Joh 19,6.15), hatten sie mehrfach geschrien, um Pilatus dazu zu bewegen, Jesus zum Tode zu verurteilen.
Jetzt ist Jesus ganz allein. Seine eigenen Jünger waren geflohen, als sie merkten, dass es auch für sie brenzlig werden würde, ihrem Meister weiter zu folgen. Petrus hatte ihn verleugnet und Judas hatte Jesus auf abscheuliche Weise an Seine Feinde verraten.
Wohl die allermeisten in der gewaltbereiten und hasserfüllten Menge, die das Kreuz umgab, waren Juden. An sie denkt Jesus, wenn Er prophetisch von “gewaltigen Stieren von Basan” spricht. Stiere waren nach dem jüdischen Gesetz “reine” Tiere, aber gerade die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Führer des Volkes, zeigten ihren Hass offen gegenüber dem Heiland.
Seine eigenen Landsleute fielen über Ihn her, wie wilde Tiere. “Basan” ist eine Region östlich des Jordans, die besonders für seine starken und wohlgenährten Stiere bekannt war. Dabei verhielten sie sich wie “ein reißender und brüllender Löwe”. Lautstark forderten sie Seinen Tod und wurden so zu Handlangern des Teufels.
Ein wenig später (V.17) spricht Jesus von “Hunden” die ihn umgaben. Hunde waren “unreine” Tiere, die nicht gegessen werden durften. Das lässt uns an die römischen Soldaten denken, die den Herrn Jesus schlussendlich kreuzigten.
Gewaltbereite, grausame und instinktgetriebene Tiere, die bereit sind ihr nächstes Opfer zu verschlingen – so hat der Herr Jesus das Verhalten Seiner Feinde empfunden.
Hören wir einmal genau hin, was Jesus angesichts dieser Not zu klagen hat: “Sei nicht fern von mir, denn Drangsal ist nahe, denn kein Helfer ist da!” (Ps 22,12)
Er schreit zu Gott, doch Er ist in Seinen Leiden ganz allein!
Danke Herr Jesus, dass Du diese Leiden ertragen und bis zum Ende ausgehalten hast. Danke, dass Du für mich gestorben bist, obwohl ich nicht besser bin als Deine Feinde.
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