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Sebastian Achenbach

Wie Gott sich dem Menschen vorstellt (6) - Die Auferstehung und das Leben


Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; … [Joh. 11,25]

Die Aussage des Herrn Jesus, die uns heute beschäftigen soll, enthält die Schlüsselworte in einer sehr zu Herzen gehenden Situation im Haus seiner Freunde in Bethanien. Dort wohnten Maria, Martha und Lazarus. Der Herr Jesus kam immer wieder gerne zu diesen drei Geschwistern zu Besuch. Dort fühlte er sich wohl. Dort waren Menschen, die ihn liebten und seine Gegenwart genossen. Ganz besonders Maria konnte gar nicht genug davon bekommen, zu seinen Füßen zu sitzen und ihm zuzuhören. Martha, die vermutlich älteste der drei Geschwister, spürte mehr die Verantwortung für die Versorgung der Gäste und zeichnete sich durch großen Fleiß aus. Von Lazarus wissen wir nicht sehr viel, aber in unserer Begebenheit, über die wir nachdenken wollen, ist er unfreiwillig die Hauptperson.


Lazarus war krank geworden und weil die Krankheit schwer war, schickten die beiden Schwestern Boten zu dem Herrn Jesus, um ihn darüber in Kenntnis zu setzen. Ihre Hoffnung ruhte allein auf dem Herrn Jesus. Schließlich hatten sie doch schon so oft gehört und miterlebt, wie der Herr Jesus kranke Menschen gesund gemacht hatte. Sie wussten, er würde auch Lazarus helfen können.


Nun waren die Boten schon vor zwei Tagen bei dem Herrn Jesus und seinen Begleitern angekommen. Trotzdem hatte er sich noch nicht auf den Weg nach Bethanien gemacht. Warum?

Lag dem Herrn Jesus nichts an Lazarus? War er ihm gleichgültig? Die Jünger konnten es nicht verstehen. Aber er erklärt ihnen sein Verhalten: Gott sollte verherrlicht werden. [Joh. 11, 4]


Das war im Grunde der Lebensinhalt des Herrn Jesus, als er hier auf der Erde gelebt hat. Er wollte den Menschen zeigen, wer Gott ist. Und wie er ist. Deshalb war er nicht gleich nach Bethanien aufgebrochen, sondern hatte noch zwei Tage abgewartet.


Diese zwei Tage waren schwer für Martha und Maria. Sie mussten mit zusehen, wie Lazarus immer schwächer wurde und schließlich starb. Wie hilflos werden sie sich gefühlt haben? Hatte der Herr Jesus kein Interesse an ihnen? Was werden sie wohl gedacht haben?


Sie hatten sicher ähnliche Gedanken wie du und ich sie heute auch noch haben, wenn wir in Not sind und diese dem Herrn Jesus gebracht haben, dann aber auf eine Antwort warten müssen. Vielleicht liegt es manchmal daran, wie wir dem Herrn Jesus die Not gesagt haben. Wir können dem Herrn Jesus schließlich keine Vorschriften machen, wie und wann er helfen muss. In dieser Sache sind uns Martha und Maris ein äußerst lehrreiches Vorbild. Sie hatten die ganze Angelegenheit einfach dem Herrn übergeben und ihm die Lösung überlassen. „Herr, der den du lieb hast ist krank“, so hatten sie gesagt. Sie waren sich bewusst: der Herr Jesus weiß genau, was Lazarus fehlt und was für ihn am besten sein würde.


Das weiß der Herr Jesus auch heute noch. Auch in meinem und deinem Leben. Manchmal verstehen wir nicht, warum bestimmte Situationen eintreten und weshalb manche Schwierigkeiten in unserem Leben auftreten. Wir fühlen uns dann auch so hilflos und warten voller Ungeduld auf das Eingreifen Gottes.


Wir wollen uns damit ermuntern, dass der Herr Jesus auch heute noch die Verherrlichung Gottes durch mein und dein Leben im Auge hat. Das ist sein Ziel mit uns. Gott soll alle Ehre werden. Und dann dürfen wir auch noch daran denken, dass Gottes Hilfe nie zu spät kommt, auch wenn wir das vielleicht manchmal meinen und so empfinden. Wir haben die feste Zusage Gottes, dass seine Hilfe immer rechtzeitig ist. Also nie zu früh und schon gar nicht zu spät! [Heb. 4, 16]


Das war etwas, was Martha und Maria auch lernen mussten. Sie waren traurig über den Verlust ihres Bruders und machten dem Herrn Jesus in gewisser Weise Vorwürfe, weil er nicht direkt zur Hilfe gekommen war. So sagten dann auch beide, als sie ihm nacheinander begegneten, dass Lazarus nicht gestorben wäre, wenn Er da gewesen wäre. Eine Heilung hatten sie Ihm zugetraut, aber sie sollten etwas viel Schöneres erleben.


Sie sollten erfahren, dass der Herr Jesus „die Auferstehung und das Leben ist“. Sie sollten erfahren, wie der Herr Jesus ihren gestorbenen Bruder wieder lebendig machen würde. Dadurch würde Gott alle Ehre werden und viele Menschen würden an ihn glauben [Joh. 11, 45].


Als der Herr Jesus dann im weiteren Verlauf Lazarus auferweckt, zeigt sich die Wahrheit der Worte, die er zu Beginn an seine Jünger gerichtet hatte. Es war, als wäre Lazarus nur eingeschlafen gewesen. Auf das machtvolle Wort des Herrn: „Lazarus komm heraus“, dass Er in Abhängigkeit von Gott, nach einem Gebet, gesprochen hatte, kam Lazarus aus dem Grab heraus. Der Gestorbene war wieder lebendig. Er war auferstanden.


Diese Kraft Gottes in der Auferstehung werden alle Gestorbenen einmal erleben.

Wenn der Herr Jesus kommt, um seine Gemeinde zu sich zu holen, werden alle „in Christus Gestorbenen“ auferstehen [1. Thess. 4, 16]. Sie werden einen neuen Körper erhalten. Für alle Gläubigen steht diese Auferstehung mit Leben in Verbindung. Einem ewigen Leben in der Gegenwart des Herrn Jesus, das davon erfüllt sein wird, dass Ihm Anbetung und Ehre zukommt. Das ist es, was Ihm zusteht. Dann wirst du auch verstehen, warum Gott diesen oder jenen Weg hier auf der Erde mit dir gegangen ist. Und weißt du: Du wirst ihm für diesen Weg danken und Ihn dafür anbeten, weil du dann die gleiche Sicht auf dein Leben besitzt, wie sie der Herr Jesus heute schon hat.


Wie wunderbar wird das sein! Freust du dich auch schon?


Für alle, die ohne Gott gestorben sind, wird die Auferstehung zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen und ein schreckliches Ereignis sein. Es wird eine Auferstehung zum Gericht sein [Joh. 5, 29]. Die Bibel bezeichnet diesen Zustand als „den zweiten Tod“ [Off. 21, 8], der dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Ewigkeit ohne Gott verbringen wird. Das ist das eigentliche Gericht. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie schrecklich es sein wird, an einem Ort zu sein, wo Gott nicht ist. Einen kleinen Einblick gibt uns dahingehend Lukas 16 in der Begebenheit von dem „armen Lazarus und dem reichen Mann“.


Willst du in dieser Weise ewig existieren? – oder sehnst du dich nach einem Leben mit und bei dem Herrn Jesus im Himmel? Es ist ein nie endendes, göttliches Leben von unbeschreiblicher Schönheit und Freude, in der Gegenwart dessen, der „die Auferstehung und das Leben“ ist.


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