Das Wort „heilig“ leitet sich vom griechischen Wort „hagios“ ab, was zusammengesetzt ist aus einer Verneinung und dem Wortstamm „Welt“, also in etwa „Nicht-Welt“. Dementsprechend ist eine heilige Person von der Welt für Gott abgesondert. Im Johannes Evangelium nutzt der Herr Jesus an drei Stellen die ausdrückliche Bedeutung „nicht von dieser Welt“.
1. Der Herr, „…, ich bin nicht von dieser Welt.“ (Joh. 8,23) Der Herr stellt sich hier im Gegensatz zu den Pharisäern dar. Diese waren (wie so oft) damit beschäftigt Widerstand zu leisten wenn der Herr lehrte (siehe V. 13, 19, 22). Er sprach von seiner Herkunft, die „von oben“ war, während die Pharisäer von dem waren, was „unten“ ist (V.23).
Die Abstammung des Herrn von oben zeigte sich in seinem Leben, seinem Dienst und seinen Lehren. Er selbst war nicht von dieser Welt, er war „heilig, unschuldig, unbefleckt, abgesondert von den Sündern und höher als die Himmel“ (Heb. 7,26). Deshalb hatte er auch keine Beziehung zu den vorherrschenden Gedanken und Taten der Menschen. Im Gebet zu seinem Vater wird dies noch einmal betont: „…wie ich nicht von der Welt bin“ (Joh. 17,16). Er macht klar, dass er vom Vater gesandt wurde, bei dem er in ewiger Herrlichkeit war.
Er hat ein heiliges Leben unter den Menschen geführt und er würde nach vollbrachtem Werk am Kreuz zum Vater zurückkehren, vollkommen rein und makellos.
2. Sein Reich, „...ist nicht von dieser Welt;“ (Joh. 18,36). Der Charakter dieses Reiches ist ebenso wie der Herr „von oben“. Da ist keine Verbindung mit dem politischen Gedankengut dieser Welt, welches die Menschen so sehr beschäftigt.
In seinem Reich herrscht moralisch gesehen „Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist“ (Röm. 14,17). Politisch gesehen ist es völlig entgegen gesetzt zum Reich des „vierten Tieres“ (Dan. 7, 7-8), dem wiederentstehenden römischen Reich in der Prophetie Daniels, da seine Herrschaft nicht zerstört werden wird (V.14). Und aus religiöser Sicht ist das Volk dieses Reiches aus den Weltreligionen herausgerufen (Off. 18, 4).
3. Sein Volk, „Sie sind nicht von der Welt,“ wird in den Versen 14 und 16 von Joh. 17 wiederholt. Sie bilden daher einen Gegensatz zu den Pharisäern in Joh. 8,23: „ihr seid von dieser Welt,…“.
Die Pharisäer würden in ihren Sünden sterben, da sie von unten waren und nicht dorthin kommen konnten, wo der Herr hinging.
Aber die Nachfolger des Herrn sind ganz anders. Sie und ihr Herr sind nicht von dieser Welt. Sie sind geheiligt, in diese Welt gesandt, eins mit dem Herrn, ihnen wurde das Wort Gottes gegeben und sie sind geliebt vom Vater.
Da wir so reich gesegnet sind, sollten wir klar Stellung beziehen, dass wir auf der Seite des Herrn Jesus stehen; sein Charakter sollte immer mehr auch in uns gesehen werden.
„Seid nun Nachahmer Gottes als geliebte Kinder.“ (Eph. 5,1)
„Denn es steht geschrieben: Seid heilig, denn ich bin heilig.“ (1. Petr. 1,16)
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