„Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Tonscherbe“ (Psalm 22).
Völlig kraftlos hängt der Herr am Kreuz. Was für ein Martyrium hatte Er bis zu diesem Moment hinter sich. Die ganze Nacht hatte Er nicht geschlafen. Im Garten Gethsemane erlebte Er diesen gewaltigen und kräftezehrende Gebetskampf. Die Seele betrübt bis zum Tod. Bestürzung, Angst, Schweiß so groß wie Blutstropfen, die auf die Erde fallen.
Dann waren sie gekommen, haben Ihn festgenommen. Gefesselt und abgeführt wie einen Verbrecher haben sie Ihn von Instanz zu Instanz gebracht. Bei Annas ist er gewesen, bei Kajaphas, vor dem Synedrium, bei Pilatus, bei Herodes und wieder bei Pilatus, bis das ungerechte Urteil endlich feststand. Tod durch Kreuzigung!
Und immer wieder diese körperlichen und seelischen Misshandlungen. Angespuckt, mit Fäusten ins Gesicht geschlagen, ausgelacht, verhöhnt. Die Geißelung setzt dem Ganzen die Krone auf. Der Rücken blutig geschlagen, eine Krone aus Dornen auf dem Kopf. „Meine Kraft ist vertrocknet, wie eine Tonscherbe“. Dann geht Er nach Golgatha. Das Kreuz auf den Schultern, bis die Kraft nicht mehr reicht, es weiterzutragen. Dann die Kreuzigung. Nägel durch Hände und Füße. Aufgerichtet, dem Spott der Menschen um Ihn herum ausgesetzt hängt Er in der Sonne. Seit Stunden hat Er nicht getrunken. Ausgetrocknet hängt Er da – was für eine kräftezehrende Folter!
Dann kommen die schlimmsten Stunden Seines Lebens. Finsternis, Grimm, Gottes Zorngluten. Er wurde zerschlagen! Wie hat Er das alles nur ausgehalten? „Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Tonscherbe“. Woher hatte Er die Kraft, das alles durchzustehen? Und das in dieser unglaublich ruhigen und sanftmütigen Art? Voller Liebe zu den Menschen? Wie war das möglich?
Eine Antwort gibt uns der Hebräerbrief: „der durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat“ (Heb.9,14). Durch den ewigen Geist, den Heiligen Geist! Dieser Geist Gottes, von dem Paulus schreibt, dass Er ein Geist der Kraft ist (2.Tim.1,7). In der Kraft dieses Geistes hat Er die schwersten Stunden Seines Lebens in dieser einzigartigen Weise hinter sich gebracht!
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Bist du kraftlos? Vielleicht müde und erschöpft? Ganz unten? Hast du vielleicht eine gewaltige Aufgabe vor dir und keinen Schimmer, wie du das alles bewältigen sollst? Es gibt unglaublich viel, was uns runterziehen und erdrücken kann!
Aber wenn du dies hier liest, dann erinnere dich. Erinnere dich daran, dass derselbe Geist, in welchem der Herr dieses unglaubliche Werk ausgeführt hat, in dir wohnt. Exakt der gleiche Geist! Gott selbst! Der Geist der Kraft! Und du kannst neu erleben, wie Er dir die Kraft gibt, die du heute brauchst.
Wenn du müde bist: „Er gibt dem Müden Kraft“. Wenn du überfordert bist: „dem Unvermögendem reicht er Stärke dar in Fülle“.
„Die auf den Herrn harren, gewinnen neue Kraft: Sie heben die Schwingen empor wie die Adler; sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht“ (Jes.40,29-30). Alles durch den Geist der Kraft, Der in dir wohnt!
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