„Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus; und er ging hin an einen öden Ort und betete dort.“ (Markus 1,35)
Der Herr Jesus hatte am Sabbat einen vollgepackten Tag gehabt. Er hatte in der Synagoge von Kapernaum mit Vollmacht gelehrt, hatte einen Menschen von einem Dämon befreit, um kurz darauf im Haus von Simon, dessen Schwiegermutter vom Fieber zu heilen. Als es dann Abend geworden und die Sonne untergegangen war, kam die ganze Stadt an der Tür des Hauses zusammen, wo Jesus die Nacht verbrachte. Alle Leidenden und Besessenen wurden zu Ihm gebracht und bis spät in die Nacht heilte er und trieb Dämonen aus (Mk 1,32-34).
Nach so einem ereignisreichen Tag hätten wir es gut verstehen können, dass der Herr Jesus den nächsten Tag etwas ruhiger beginnen würde, um sich von der Last des vorherigen Tages zu erholen.
Doch Jesus steht in aller Frühe auf, um noch vor der Dämmerung des Tages mit Seinem Vater Gemeinschaft im Gebet zu haben. Er zieht sich an einen Ort zurück, wo Er ganz allein ist und nicht gestört wird, um dort zu beten. Wir sagen vielleicht, dass Er das doch gar nicht nötig hatte, aber als wahrer Mensch und Diener Gottes, wollte der Herr Jesus immer in Abhängigkeit von Seinem Vater sein.
In Jesaja 50,4 wird prophetisch von Jesus geschrieben: „Der Herr, HERR, hat mir eine Zunge der Belehrten gegeben, damit ich wisse, den Müden durch ein Wort aufzurichten. Er weckt jeden Morgen, er weckt mir das Ohr, damit ich höre wie solche, die belehrt werden.“ Der Herr wollte zu Beginn jedes Tages im Gebet auf die Worte Gottes hören, um dann selbst andere mit Worten von Gott zu ermutigen und zu belehren.
Wie beginnst Du Deinen Tag? Nimmst Du Dir Zeit fürs Gebet - Deine Gemeinschaft mit Gott - selbst wenn Du vielleicht noch müde bist? Hast Du einen „öden“ Ort, wohin Du Dich zurückziehen und wirklich allein mit Gott sein kannst? Ein „öder“ Ort ist ein Ort ohne Ablenkungen durch Smartphone, Laptop und andere störende Dinge.
Möglicherweise hast Du auch gerade eine sehr arbeitsintensive Zeit hinter Dir oder sie steht noch wie ein großer Berg vor Dir: Gerade dann nimm Dir Zeit fürs Gebet. Um morgens regelmäßig früh aufstehen zu können, brauchst Du die Selbstdisziplin schon am Abend, damit Du früh genug ins Bett gehst. Gebet ist also auch eine Sache der Disziplin und des persönlichen Verzichts.
„Gott, du bist mein Gott! Früh suche ich dich. Es dürstet nach dir meine Seele, nach dir schmachtet mein Fleisch in einem dürren und lechzenden Land ohne Wasser.“ (Psalm 63,2)
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