Das 4. Kapitel des Propheten Hosea nimmt uns mit in eine tragische Zeit der Geschichte des Volkes Israel. Das Kapitel beginnt mit einem Rechtsstreit, den Gott mit seinem Volk Israel führt. Der Grund für diesen Rechtsstreit ist der sittliche und moralische Verfall im Volk Gottes. Die Wahrheit zählt nicht mehr im Land, obwohl Gott dem Volk das Gesetz am Sinai gegeben und dieses versichert hatte: „Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun!“ (2.Mo 19,8). Auch bei der Existenz von Güte herrschte Fehlanzeige, Nächstenliebe war längst in Vergessenheit geraten. Das Kernproblem war aber die mangelnde Erkenntnis Gottes – und damit nicht nur das Wissen über Gott, sondern die persönliche Erkenntnis Gottes!
„Mein Volk wird vertilgt aus Mangel an Erkenntnis.“ (Hosea 4,6)
In Vers 2 folgt dann eine Auflistung der schlimmen Sünden, die aus dem Mangel an Erkenntnis resultierten: Schwören, Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen. Man hat den Eindruck als würden alle Dämme brechen und das Böse in alle Lebensbereichen Einzug halten.
Nicht nur die Menschen aus dem Volk selbst, sondern auch das ganze Land Israel und alles im Land war von den Folgen der ausbrechenden Sünde betroffen. Umweltprobleme und Folgen für die Tierwelt schienen unausweichlich.
Das Volk zurzeit Hoseas befand sind in gewisser Weise in einem „Selbstzerstörungsmodus“, der daraus resultierte, dass die Priester und Propheten das Wort Gottes bzw. das Gesetz Gottes nicht mehr weitergaben und dadurch die Erkenntnis Gottes verschwand. Sie lehnten die Erkenntnis ab und vergaßen das Gesetz.
Wenn man die Verse aus Hosea 4 so liest, hat man den Eindruck als würden wir eine Bestandsaufnahme unseres moralischen Zustandes in Deutschland präsentiert bekommen. Wir erleben dasselbe in einem ehemals „christlichen Abendland“, wo noch vor 200 Jahren eine große Erweckung stattgefunden hat und unzählige Menschen zum Glauben kamen und Gemeinden entstanden.
Wie gut kennt der „Durchschnittsbürger“ in Deutschland heute noch die Botschaft und die Wertmaßstäbe der Bibel? Wie gut kenne ich meine Bibel und wie gut kennst Du Deine Bibel? Wie angepasst leben wir eigentlich schon? Doch Gott sei Dank gibt es noch aufrichtige Christen, die wirklich Jüngerschaft leben indem sie die Bibel zum Maßstab Ihres Lebens machen. Und Gott sei Dank gibt es noch viele Gemeinden, wo das Wort Gottes in Klarheit und Treue zur Bibel gepredigt wird, wo nicht alles relativiert und in Frage gestellt wird!
Gerade weil wir jung sind: Lasst uns gemeinsam zur Wahrheit der Bibel zurückkehren! Back to the bible! Ohne Kompromisse und Relativierungen. Andernfalls geht ein ganzes Volk zugrunde – „durch den Mangel an Erkenntnis.“
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