„Und ich rief an den Namen des HERRN: Bitte, HERR, errette meine Seele!“ (Ps 116,4)
Das Gebet des Christen — wenn es im Glauben geschieht und er von ganzem Herzen seine Not vor Gott darlegt — geht ganz leicht und ohne Mühe, denn der Glaube hat schnell gesagt, was er begehrt. Da genügt ein Herzensseufzer, den keine Worte auszusprechen vermögen!
Paulus sagt: „Der Geist selbst verwendet sich für uns ... mit unaussprechlichen Seufzern.“ Und weil ein Christ weiß, dass Gott ihn erhört, braucht er kein endloses Gerede darum zu machen.
So haben die Heiligen in der Schrift auch gebetet, wie etwa Elia, Elisa, David und andere. Mit kurzen, aber starken und mächtigen Worten haben sie zu Gott gerufen, wie man in den Psalmen liest, worin selten ein Gebet steht, das fünf oder sechs Verse lang ist.
Darum haben die Kirchenväter früher richtig gesagt: „Es geschieht nicht durch viele und lange Gebete, sondern durch ein kurzes und kräftiges Rufen zu Gott“, das man mit ein, zwei Worten zum Himmel hinaufseufzt.
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