„Meinen Bogen setze ich in die Wolken, und er soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und der Erde.“ (1. Mose 9,13)
Es kann keinen Regenbogen geben, wenn es nicht regnet. So können wir auch die strahlendste Herrlichkeit der Gnade Gottes nicht sehen, ohne die Erfahrung von Prüfungen zu machen. Wir können die volle Kostbarkeit der göttlichen Verheißungen nur in den notvollen Umständen kennenlernen, in denen sie gegeben wurden.
Eine junge Freundin erzählte mir, dass sie in den Wochen, die sie im Krankenzimmer verbrachte, reichere Enthüllungen der Liebe Christi gesehen hatte als in all den vorherigen Jahren ihres Lebens. Worte Gottes, die sie von Kindheit an gekannt hatte, leuchteten zum ersten Mal im vollen Glanz ihrer Bedeutung auf! Es hatte in ihrem Leben vorher nie Wolken gegeben - alles war Gesundheit und Glück, und sie hatte die Farben des Regenbogens nicht gesehen.
Dies gilt für alle göttlichen Tröstungen. Wir können ihre Bedeutung nie ganz ergründen - bis die Not kommt, in der sie Kraft geben sollen. Eine Seligpreisung heißt: „Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“ (Mt 5,4). Wir können keinen Trost erhalten - bis wir trauern. Jeder Christ, der durch Leid gegangen ist, versteht dies. In der tiefen Dunkelheit leuchteten die Lichter der himmlischen Verheißungen hell und klar, und zeigten ihm zum ersten Mal die ganze Fülle ihres gesegneten Trostes.
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