„Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und dann komm und bring deine Gabe dar.“ (Mt.5,23+24)
Diese Anweisung aus Gottes Wort ist gut zu verstehen. Und doch wird sie häufig nicht umgesetzt. Für einen Gläubigen geht es hier nicht um das wortwörtliche Darbringen eines Opfers wie im Alten Testament. Im 1.Petrusbrief lernen wir, dass damit geistliche Opfer der Anbetung gemeint sind, die wir Gott aus Dankbarkeit bringen dürfen:
„[…] um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlangenehm durch Jesus Christus.“ (1.Pet.2,5b)
Bevor wir am Sonntag zusammenkommen, um an den Tod des Herrn zu denken und Ihm für Sein wunderbares Werk zu danken, sollten alle zwischenmenschlichen Probleme zwischen Gläubigen ausgeräumt sein. Dazu ist Offenheit und Vergebungsbereitschaft nötig (Mt.18,21f).
Ein praktisches Beispiel aus dem Leben von Bakht Singh:
„Ich erinnere mich daran, wie ich an einem Sonntag schon früh gekommen war und mich mit einem außergewöhnlichen Verlangen nach der Gemeinschaft beim Tisch des Herrn hinsetzte.
Ein Bruder namens Devadas sprach über Matthäus 5,23-24.[…] Da erinnerte ich mich plötzlich daran, dass ich einen Bruder kürzlich verletzt hatte, als ich eine Einladung, bei ihm zu essen, nicht annahm. Ich bat Gott um Vergebung und versprach: ‚Herr, ich werde das nachher sofort wieder in Ordnung bringen.‘
Dann wiederholte Devadas: ‚Geh zuvor hin, versöhne dich, und dann bringe deine Gabe dar.‘
Ich sprang auf, verließ meinen Platz, und obwohl es ein sehr heißer Tag im Mai war, rannte ich den ganzen Weg – es waren immerhin etwa 400m – zu dem Bruder, darauf hoffend, dass ich noch rechtzeitig zurück sein würde.
‚Hast du etwas gegen mich?‘, fragte ich ihn, sobald ich ihn sah. Er bejahte es, und ich bat ihn um Vergebung, woraufhin wir niederknieten und gemeinsam beteten. Dann rannte ich wieder zurück und kam zu meiner großen Freude gerade noch rechtzeitig zum Abendmahl wieder an.“ (T.E. Koshy / Bakht Singh – Ein auserwähltes Werkzeug Gottes in Indien / CLV).
Comments