„Und es geschah, als er für sich allein betete, dass die Jünger bei ihm waren; und er fragte sie und sprach: Wer sagen die Volksmengen, dass ich sei? Sie aber antworteten und sprachen: Johannes der Täufer; andere aber: Elia; andere aber, dass einer der alten Propheten auferstanden sei. Er sprach aber zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Petrus aber antwortete und sprach: Der Christus Gottes.“ (Lukas 9,18-20)
Geistliche Erkenntnis ist keine Sache des Intellektes, der Methode oder das Ergebnis eines akademischen Abschlusses einer Bibelschule oder Universität. Echte geistliche Erkenntnis kommt durch Gott selbst. Der Heilige Geist möchte uns gerne die „Augen der Herzen“ erleuchten, damit wir Gott selbst und den Herrn Jesus durch Sein Wort erkennen (Eph 1,18).
Wieder einmal betet der Herr Jesus – Er betet für sich allein und doch sind die Jünger dabei anwesend. Sie können Ihn beobachten, währenddem Er betet – dadurch wird Er zum Vorbild für sie und auch für uns.
Direkt im Anschluss an Sein Gebet, fragt Jesus die Jünger, was die Volksmengen über Ihn zu sagen haben. Wer ist Jesus in den Augen der Menschen? Und wer ist der Herr Jesus in den Augen der Jünger? Die Menschenmengen vermuten in Ihm einen Propheten - vielleicht Elia, Jeremia oder Johannes den Täufer – manche gehen sogar soweit, dass einer der Propheten des Alten Testaments auferstanden sein könnte.
Dann ist Petrus an der Reihe: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Wahre Worte, Petrus hat es auf den Punkt getroffen. Aber Jesus macht auch unmissverständlich klar, dass Petrus das nicht aus sich selbst gesagt, sondern der Vater im Himmel es Ihm offenbart hatte (Mt 16,16.17).
Diese ganze Situation ist ein Hinweis darauf, dass der Herr Jesus in Seinem Gebet speziell für die Jünger gebetet hat. Ging es Ihm vielleicht darum, dass sie Ihn besser erkennen sollten? Hat Er vielleicht dafür gebetet, dass sie auf die Zeit vorbereitet werden würden, wenn Er leiden und sterben müsste, obwohl die Jünger Ihn als König erwarteten?
Wir wollen aus dieser Begebenheit lernen, dass Gebet und die intensive Gemeinschaft mit Gott auch für uns heute die Voraussetzung für geistliche Erkenntnis und ein wirkliches Verstehen der Bibel sind. Im Gebet bekommst Du auch die Kraft das zu tun, was Gott Dir sagt. Ohne Gebet und das Wirken des Geistes Gottes bleibt unser Bibelwissen reines Kopfwissen und lässt unsere Herzen kalt.
„Öffne meine Augen, damit ich Wunder schaue in deinem Gesetz!“ (Ps 119,18)
Paulus fragt den Herrn Jesus im Gebet, wer Er sei: „Wer bist du, Herr?“ Gott hat dieses Gebet Paulus‘ in Seinem ganzen späteren Leben auf erstaunliche Weise erhört. Es ist ihm wirklich wie Schuppen von Augen gefallen, wer der Herr Jesus wirklich ist (Apg 9,5.18)
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