„Johannes den sieben Versammlungen, die in Asien sind:…“ (Off.1,4a)
Vor kurzem haben wir darüber nachgedacht, dass diejenigen „glückselig“ genannt werden, die sich mit der Offenbarung beschäftigen (vgl. Off.1,3).
Wir wollen uns heute einen kurzen Überblick über die 7 Sendschreiben in den Kapiteln 2 und 3 der Offenbarung verschaffen. Diese Briefe wurden an die 7 Gemeinden in Kleinasien gesandt (im Westen der heutigen Türkei).
Man kann diese Briefe auf verschiedene Weise verstehen. Einmal beschreiben sie den Zustand der Gemeinde zu dem Zeitpunkt, als Johannes die Briefe verfasste. Zweitens können alle Merkmale, die darin beschrieben werden, auf die christliche Gemeinde zu jeder Zeit angewendet werden.
Eine dritte und sehr interessante Auslegung ist die Anwendung auf die Kirchengeschichte in chronologischer Reihenfolge von Pfingsten bis in die heutige Zeit. Dabei steht jede Gemeinde für einen bestimmten Zeitabschnitt.
Die folgende Einteilung von William MacDonald gibt dazu einen sehr guten Überblick: (1)
Ephesus: Die Gemeinde des 1.Jh. war allgemein zu loben, doch hatte sie bereits ihre erste Liebe verloren.
Smyrna: Vom 1. bis zum 4. Jh. litt die Kirche unter der Verfolgung durch die römischen Kaiser.
Pergamon: Während des 4. und 5. Jh. wurde das Christentum durch Konstantins Unterstützung zunächst als offizielle Religion geduldet und später als solche anerkannt.
Thyatira: Vom 6. bis zum 15. Jh. hatte in der westlichen Christenheit die römisch-katholische Kirche die Herrschaft, bis sie durch die Reformation erschüttert wurde. Im Osten herrschte die orthodoxe Kirche.
Sardes: Das 16. und 17. Jh. war die reformatorische und nachreformatorische Zeit. Nach die Reformation viel Licht gebracht hatte, begann das Licht biblischer Erkenntnis bald schwächer zu werden.
Philadelphia: Während des 18. und 19. Jh. gab es große Erweckungen und große missionarische Bewegungen.
Laodizea: Die Kirche der letzten Tage wird als lauwarm und abtrünnig dargestellt. Es handelt sich um die Kirche des Liberalismus und der Ökumene.
Lass Dich motivieren, weiter darüber nachzudenken.
(1) William MacDonald: Kommentar zum Neuen Testament, CLV S.1440
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