“Und der Name der Stadt soll von nun an heißen: Der Herr ist hier.” - Hesekiel 48,35
“Wenn aber alle weissagen, und irgendein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt; das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so, auf sein Angesicht fallend, wird er Gott anbeten und verkündigen, dass Gott wirklich unter euch ist.” - 1. Korinther 14,24f.
Der oben genannte letzte Vers des Prophetenbuches Hesekiel zeigt uns den zukünftigen Zustand der Stadt Jerusalem. Das Prägendste ist, dass über sie bekannt ist und gesagt wird, dass der Herr dort ist. Auch im Neuen Testament wird von einem Ort gesprochen, an dem der Herr wohnen möchte und in der Mitte sein will, so wie es auch einmal im neuen Jerusalem sein wird. (Offenbarung 21,9-22,5)
“Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.” - Matthäus 18,20
Dieser so häufig zitierte und in vielen Kommentaren untersuchte Vers zeigt uns einen Ort, an dem der Herr Selbst in der Mitte sein möchte. Keinen Ort auf der Landkarte, aber einen, der in Seinem Herzen ist und mit Seinen Gedanken übereinstimmt. Die verschiedenen Kriterien dafür kannst Du gerne einmal anhand guter Lektüre erforschen. Interessant und nicht zu vernachlässigen ist der Zusammenhang, in den dieser Vers eingebettet ist. Es geht um Vergebungsbereitschaft und den Prozess der Bereinigung von Problemen/Sünde zwischen einzelnen Gläubigen. Wie wichtig gerade für unsere Zeit!
Oft wurde und wird dieser Vers isoliert betrachtet und man meint, weil man die Ansprüche Gottes an Seinen Wohnort kennt und auswendig aufzählen kann, einen exklusiven Anspruch darauf zu haben, dass der Herr dann zwangsläufig auch in der Mitte sein muss. Ja, es ist die Grundvoraussetzung und eine Verheißung des Herrn, aber die Beurteilung steht auch hier allein Ihm zu. Vergessen wir das bloß nicht und maßen uns Seine Autorität an!
In 1. Korinther 14,25 wird uns gezeigt, dass bei Vorliegen der Voraussetzungen und echter Umsetzung der Gedanken Gottes sogar ein Ungläubiger erkennen und bezeugen wird, dass Gott in der versammelten Gemeinde gegenwärtig ist.
Kann das denn heute noch passieren? Kommen denn auch heute noch Unkundige und Ungläubige einfach vorbei um die Zusammenkünfte zu besuchen? Oder ist gar niemand außer den bekannten Gesichtern erwünscht? Wenn dann ein Besucher hereinkommen würde, wie würde er aufgenommen? Welche Blicke würde er auf sich ziehen? Und vor allem, was muss er hinterher über das Erlebte berichten? Dass alle super angezogen und total andächtig, ja fast schon melancholisch dort sitzen und keiner auch nur wagt zu husten?
Ach, dass es doch viel mehr und häufiger wieder so sein könnte, dass er wirklich vom Wort Gottes überführt, seine Sünde bekennt, gerettet wird und bezeugt, dass Gott gegenwärtig ist. Ja, dass das passieren würde, auch bei solchen, die immer kommen und doch nie mit ihrer Schuld zu Gott gekommen sind. Die aus Pflichtgefühl anwesend, aber nie wirklich dabei sind.
Lasst uns alle darauf hin- und dazu mitwirken, die Gemeindestunden mit echtem Inhalt und dem Erlebnis von Gottes Leitung und Gegenwart zu füllen. Er möchte uns auch heute noch gebrauchen und bezeugen, dass Er wirklich unter uns ist!
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