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Alexander Simmer

Corona, die zweite ...


„Es sind die Gütigkeiten des Herrn, dass wir nicht aufgerieben sind; denn seine Erbarmungen sind alle Morgen neu.“ (Klagelieder 3,22)

Echt jetzt? Schon wieder etwas über Corona? Ich kann es nicht mehr hören, auch nicht mehr lesen – So geht es momentan vielen.


Seit Ausbruch der Pandemie sind jetzt einige Monate vergangen und im Moment erlebt man wieder eine ähnliche Zeit wie am Anfang. Steigende Infektionszahlen und Einschränkungen bestimmen die Medien und auch unseren Alltag (Stand: Oktober 2020).


Wann ist das endlich mal vorbei? Wann gibt es einen Impfstoff? Fragen, die uns alle beschäftigen. Die Aussichten sind alles andere als rosig, ein Corona-Rekord jagt den nächsten, der steigende Inzidenzwert ist das Maß aller Dinge und bestimmt schärfere Beschränkungen. Ein Ende der Kurzarbeit ist nicht abzusehen, Firmen schließen wegen Corona-Fällen in der Belegschaft und geplante Veranstaltungen unter Einschränkungen müssen jetzt endgültig abgesagt werden.

Das alles kann ziemlich mutlos machen, von den psychischen Belastungen mal ganz abgesehen. Eine ähnliche Not hatte auch Jeremia, der die Klagelieder geschrieben hat. Er beklagte das Unglück über Israel, welches Gott als Antwort auf den Ungehorsam des Volkes bewirkt hatte. Gott wollte damals sein Volk zur Umkehr bewegen. Möchte er das heute auch bei uns und sendet uns deswegen diese langanhaltende Pandemie?


Im Frühjahr 2020 haben wir uns aufgrund der Corona-Pandemie viele Fragen gestellt. Sind diese Fragen noch aktuell? Haben wir unsere Überlegungen von damals schon wieder vergessen? Wie ist das mit unserer freien Zeit? Investieren wir die durch den Wegfall vieler Veranstaltungen gewonnene Zeit in unsere Beziehung zu Gott? Haben wir überhaupt eine Beziehung zu Gott?


Hören wir Gottes Stimme? Wissen wir was Gott uns durch die Pandemie persönlich und gemeinsam zu sagen hat und handeln wir dementsprechend? Haben wir Geduld abzuwarten und Gott zu uns reden zu lassen, oder rebellieren wir gegen die Anordnungen der Regierung, oder gar gegen Gott selbst?


Jeremia hätte zu Corona-Zeiten bestimmt ähnliche Worte gewählt, wie sie in Klagelieder 3 beschrieben werden:


„Es ist gut, dass man still warte auf die Rettung des Herrn.“ (Vers 26)


„Denn nicht von Herzen plagt und betrübt der Herr die Menschenkinder.“ (Vers 33)


„Was beklagt sich der lebende Mensch? Über seine Sünden beklage sich der Mann!“ (Vers 39)


„Prüfen und erforschen wir unsere Wege, und lasst uns zu dem Herrn umkehren!“ (Vers 40)


„Lasst uns unser Herz samt den Händen erheben zu Gott im Himmel!“ (Vers 41)


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