Denn so hat der Herr zu mir gesprochen: Geh hin, stelle einen Wächter auf; was er sieht, soll er berichten. […] Wächter, wie weit ist es in der Nacht? (Jes. 21, 6+11)
Die Passage in Jesaja 21 ist sicher nicht leicht zu verstehen, aber sie gehört in einen Abschnitt im Buch Jesaja wo es um die verschiedenen Lasten oder Bürden der Nationen geht. In Vers 6 wird ein Wächter eingesetzt, der Tag und Nacht auf seinem Wachposten steht (V.8). Dieser Wächter wird in Vers 11 zweimal gefragt: „Wächter, wie weit ist es in der Nacht?“
Heutzutage werden zum Beobachten moderne Spionagesatelliten oder Drohnen eingesetzt, jedoch sollten auch die Gläubigen wachsam sein während sie hier auf der Erde sind.
Da auch wir Wächter sind in einer dunklen Zeit, können wir die Frage stellen: Wie viel dieser Nacht ist schon vorüber? Dazu gibt Paulus die Antwort: „Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.“ (Röm. 13,12). Bildlich gesprochen können wir die Zeit der Gnade mit einer Woche vergleichen. Das Ende dieser Woche ist Samstagnacht, darauf folgen die Segnungen am Tag des Herrn, dem Sonntag.
So gesehen leben wir aktuell in der Samstagnacht in der Zeit des christlichen Zeugnisses. Dies ist die Nacht Satans, aber gleichzeitig eine Zeit des Feierns für die Menschen in der Welt. Die gottlosen Menschen sündigen und sind ausgelassen als ob der nächste Tag immer noch ihnen gehört.
Christen sollten Wächter sein, die diese Dinge zwar beobachten, aber nicht daran teilnehmen.
Das Kommen des Herrn rückt immer näher. Der Beginn der Endzeit ist nicht mehr weit entfernt. Wie Paulus den Thessalonichern schreibt ist „das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam“ (2.Thes. 2,7). Die Welt ist in einem Zustand der wachsenden Boshaftigkeit und Rebellion. Das lässt sich beim Blick in die Nachrichten täglich erkennen. Zuerst wird ein Abfall kommen (2.Tim. 3,1-4), dann wird die Kraft der Gottseligkeit abgelehnt oder verleugnet (V.5) und schließlich werden falsche Lehrer „Verderben bringende Sekten neben einführen und den Gebieter (Gott) verleugnen“ (2.Pet. 2,1).
Im vergangenen Jahrhundert wurde eine Vorhersage getroffen über das jetzige Jahrhundert: Es werde Religion geben ohne den Heiligen Geist, Christentum ohne Christus, Erlösung ohne Wiedergeburt, Politik ohne Gott und einen Himmel ohne Hölle. Wie viel davon können wir jetzt bereits erkennen.
Die Sünden, die einst die Flut über die Erde brachten, sowie die Zerstörung von Sodom und Gomorra nehmen in unseren Tagen stark zu.
Aber: Sind die Wächter Gottes aktiv, um die Menschen vor dem kommenden Zorn zu warnen? Für Gläubige sollte das Kommen des Herrn eine freudige Erwartung sein. Aber die Menschen der Dunkelheit werden in den Schrecken am Tag des Herrn kommen. Der Herr selbst warnt in Matthäus 24, 37: „Denn wie die Tage Noahs waren, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein“.
Vor diesem Hintergrund werden die treuen Diener des Herrn ermahnt „Wacht also, denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.“ (Mt.24,42).
Bist du wachsam an dem Ort, wo der Herr dich hingestellt hat?
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