Im 5. Kapitel des 1.Korintherbriefs lernst Du, was eine Gemeinde zu tun hat, wenn bei einem Gläubigen offenbar wird, dass er dauerhaft in einer Sünde lebt. Es ist nicht zu verhindern, dass Sünde in einer örtlichen Gemeinde zu Tage tritt, weil wir alle noch das Potential zum Sündigen haben. Umso wichtiger ist es jedoch, nicht gleichgültig darauf zu reagieren, sondern Gottes Gedanken über Gemeindezucht zu kennen und auch auszuleben.
Die Korinther hatten einen schlimmen Fall von Inzest einfach geduldet (V. 1-2) und waren nicht einmal traurig darüber gewesen, sondern stolz und uneinsichtig. Als Paulus davon hörte, war für ihn sehr schnell klar, dass eine solche schlimme Sünde den Ausschluss aus der Gemeinschaft der Gläubigen zur Folge haben musste. In seiner Autorität als Apostel hatte er den Schuldigen bereits dem Satan überliefert, damit dieser merken sollte, was „das Fleisch“ (die sündige Natur) eigentlich ist (V. 3-5). Satan wird zum Instrument in der Hand Gottes, um den Betroffenen spüren zu lassen, wie falsch es ist, der eigenen egoistischen Lust zu folgen. Es geht nicht darum, dass ein Gläubiger wieder verloren gehen könnte.
Wenn eine Gemeinde Sünde bei einem Gläubigen duldet und gleichgültig darüber hinwegsieht, hat das zur Folge, dass die ganze Gemeinde verunreinigt wird. Ein winziges Stück Sauerteig wird in jedem Fall den ganzen Leib durchsäuern. Die Korinther sollten gründlich aufräumen und alles Schlechte und Sündige wegtun, damit der Herr Jesus wieder ungehindert in ihrer Mitte sein und segnen konnte (V. 6-8). Ihr Leben sollte ein Fest für Gott sein. Gibt es auch in Deinem Leben Sünden, die Du eigentlich bekennen und wegtun müsstet, damit wieder Freude in Dein Herz einziehen kann?
In den Versen 9-13 lernst Du, dass wir mit jemandem, der „Bruder genannt“ wird und in Sünde lebt, nicht mehr als notwendige Maß an Gemeinschaft haben können. Wir können nicht mal mehr mit ihm gemeinsam essen. Dabei musst Du unterscheiden lernen, ob jemand in Sünde fällt und durch ein Bekenntnis und Buße wieder zurechtkommt oder ob er in einer Sünde lebt und in ihr verharrt.
Wir sind umgeben von Menschen, die in den schlimmsten Sünden leben, aber Gott nicht kennen. Von diesen Menschen sollen wir uns nicht distanzieren, denn sie brauchen Jesus als Retter und können Gottes moralische Ansprüche gar nicht verstehen und befolgen.
Eine örtliche Gemeinde ist aufgefordert Gemeindezucht auszuüben und „den Bösen“ hinaustun. Ziel der Zucht ist immer die Wiederherstellung dessen, der gesündigt hat. Es geht nicht darum jemanden öffentlich zu demütigen und bloßzustellen. Echte Liebe sollte eine örtliche Gemeinde motivieren, wenn sie Zucht ausübt, so wie Gott seine Kinder auch aus Liebe züchtigt (vgl. Heb 12,6.7).
Wird in Deiner Gemeinde Gemeindezucht ausgeübt?
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