In diesem Kapitel macht Paulus die Korinther auf ein Problem aufmerksam, das seinen Ursprung in einer falschen Lehre hatte. Der 12. Vers zeigt uns, dass es unter den Korinthern einige gab, die die Auferstehung leugneten oder in Frage stellten. Paulus tritt daher, geleitet durch den Geist Gottes, eine eindrucksvolle Beweisführung an und macht den Korinthern klar, von welcher Tragweite diese falsche Lehre für einen Gläubigen ist.
Zu Beginn seiner Beweisführung stellt Paulus zunächst das Fundament des Glaubens vor. Er zeigt, dass die Lehre der Auferstehung nicht seine menschliche Meinung ist, sondern dass er Gottes Gedanken redete (V.3).
Als zweite Sicherheit führt er die Schriften an. Sie bestätigten das von ihm Gesagte. Dabei darf sich der Glaube auf zwei Beweise stützen. Denn Christus war nicht nur so gestorben, wie die Schriften es sagten, sondern ebenso auch begraben worden und auferstanden.
Eine dritte Sicherheit stellt Paulus dann in den Personen vor, die den Herrn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Diese lebten zum Teil noch und waren somit zuverlässige Zeugen.
Auch Paulus hatte eine Begegnung mit dem Herrn gehabt (Apg. 9), allerdings zu einem Zeitpunkt, als der Herr schon in den Himmel zurückgekehrt war. Daher verwendet er den Ausdruck der unzeitigen (verspäteten) Geburt (V. 7+8).
Der Gedanke daran bringt ihn dazu, über die große Gnade Gottes, die ihm geworden war, nachzudenken. Er erinnert sich daran, wie er die Versammlung Gottes verfolgt hatte und daran, dass er der Gnade Gottes alles verdankt. In diesem Bewusstsein hatte er sich bemüht, möglichst intensiv für den Herrn zu arbeiten, härter als alle anderen, aber auch dazu hatte allein Gott Gnade gegeben. Es gab nichts in seinem Leben, was er sich selbst zuschreiben konnte. Die Ehre gilt allein Gott. In dieser Weise hatte er den Korinthern Christus gepredigt (V. 9-11).
Die Verse 12-19 zeigen, wie dem Gläubigen der Boden unter den Füßen weggezogen wird, wenn er sich auf den Gedanken einlässt, es gäbe keine Auferstehung:
Wenn es keine Auferstehung gibt, ist Christus auch nicht auferstanden.
Wenn der Herr nicht auferstanden ist, gibt es keine Vergebung der Sünden.
Wenn es keine Vergebung der Sünden gibt, ist der ganze Glaube sinnlos und die bereits gestorbenen Gläubigen wären verloren.
Paulus Zeugnis wäre falsch gewesen und die Gläubigen hätten in diesem Leben alles verpasst und ständen auch im Jenseits mit leeren Händen da.
Diese Irrlehre macht den Gläubigen mit einem Schlag zu einem der elendesten Menschen überhaupt.
Dann gibt Paulus einen kurzen Überblick, welche Ergebnisse mit der Tatsache der Auferstehung verbunden sind.
Die Gläubigen werden auferstehen, weil ER auferstanden ist. Christus wird ein Reich auf dieser Erde haben. ER wird in Gerechtigkeit regieren und über alles erhaben sein. Dann übergibt ER dieses Reich seinem Vater. Damit wird die Ewigkeit eingeläutet, in der Gott alles in allem ist und, durch Christus verherrlicht, in sich selbst vollkommen ruht (V. 20—28)
Und alles das, weil Christus auferstanden ist!
Merkst du, von welch elementarer Bedeutung die Auferstehung ist?
In den folgenden Versen ermahnt er die Korinther, die Flinte nicht ins Korn zu werfen. Sie sollten nicht mit dem Gedanken: „Was nützt es mir, wenn Tote nicht auferweckt werden“, ihre Lebensweise ändern und den Besitzanspruch Christi an ihr Leben beiseite wischen. Paulus ermuntert sie, sich nicht wie Unwissende zu verhalten. Sie sollten sich nicht mit den Leugnern der Auferstehung einlassen, sondern bewusst auf Abstand gehen, um nicht unbemerkt beeinflusst und verführt zu werden.
Auch für uns sind die Worte: “Böser Verkehr verdirbt gute Sitten” absolut beachtenswert und von höchster Aktualität.
Wir sollten beherzigen was Paulus schreibt: “Werdet nüchtern (das meint unbeeinflusst von Menschenmeinungen zu sein) und sündiget nicht.”
Das ist das göttliche Bewahrungsmittel um Irrlehren nicht „auf den Leim“ zu gehen.
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