Im 8. Kapitel kommt der Apostel Paulus nun auf ein anderes Thema zu sprechen. Jetzt geht es um das Essen der Götzenopfer, also Essen von Fleisch, welches für die fremden Götter der Griechen bestimmt war.
Für die Korinther damals war das ein echtes Problem. Götter und Götzenopfer gab es in Korinth, sowie in ganz Griechenland an jeder Ecke. Der Apostel Paulus berichtet auch darüber, als er auf seinen Reisen in Athen war (Apg. 17,22 ff).
Paulus muss erstmal wieder auf die Basis zurückkommen. Er macht den gläubigen Korinthern nochmal deutlich, dass es nur einen wahren Gott gibt, „ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind“ (Verse 4-6). Müssen wir auch nicht immer wieder zur Basis zurückkommen und uns bewusst machen, dass alles von Ihm, dem Herrn selbst, ausgeht?
Nun konnte es sein, dass ein gläubiger Christ aus Korinth ein Problem mit dem Götzenfleisch hatte. Das greift der Apostel ab dem 7. Vers auf. Da ein Ungläubiger es gewohnt war Götzenopfer zu essen, dachte er sich nichts weiter dabei. Einige von den Korinthern waren aber zum Glauben an den lebendigen Gott gekommen und bei diesen Gläubigen schlug jetzt das Gewissen auf unterschiedliche Art und Weise an.
Ein noch jung Bekehrter war im Glauben noch nicht so gefestigt. Ebenso gab es Glaubensschwache unter ihnen, die jetzt aufgrund ihres zarten und schwachen Gewissens nicht mehr in der Lage waren, das Götzenfleisch zu essen. Der Apostel Paulus macht deutlich, dass das Essen an sich weder zum Vorteil, noch zum Nachteil war (Vers 8), aber den Schwachen sollte man keinen Anstoß geben. Anstoß geben bedeutet, dass ich durch mein Verhalten oder meine Taten andere zum Sündigen „anstoße“ und somit ein Hindernis für den Glauben des Anderen werde, was für ihn Übungen und eventuell Abfall nach sich zieht (siehe auch Römer 14,20+21).
Einige von den Korinthern gingen sogar so weit, dass sie im Götzentempel das Götzenfleisch aßen (Vers 10). Dadurch konnte ein schwacher Gläubiger beeinflusst werden, indem er sich ebenso dazu hinreißen ließ, obwohl sein Gewissen es ihm klar „verbot“. Das Fazit in Vers 11 über eine solche Situation ist erschütternd: „Durch deine Erkenntnis kommt der Schwache um.“ Vers 12 macht umso deutlicher, dass ein absichtliches Verletzen des Gewissens eines Mitgläubigen eine Sünde gegen Christus ist.
Auch wenn wir meinen stark zu sein und Erkenntnis zu haben, lasst uns niemals vermeintlich Schwächere geringschätzen und bewusst ihr Gewissen verletzen, sondern aufeinander Rücksicht nehmen (vgl. 1. Thessalonicher 5,14 und Hebräer 10,24).
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