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Thomas Hain

Anklage bei Gott


“Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvorerkannt hat. Oder wisst ihr nicht, was die Schrift in der Geschichte des Elias sagt? Wie er vor Gott auftritt gegen Israel...” - Römer 11,2

Die Bibel, bestehend aus Altem und Neuem Testament ergibt ein Ganzes und erst durch so manche geistliche Anwendung oder Erklärung, die uns im Neuen Testament gegeben wird, können wir die Bedeutung von Berichten aus dem Alten Testament deutlich erkennen.


Umgekehrt verstehen wir Grundsätze, die im Neuen Testament erarbeitet werden, z.B. bezüglich unserer Stellung als Gläubige und Himmelsbürger, besser, wenn wir sie in den Lebensgeschichten der Männer und Frauen aus der alten Zeit wiederentdecken. Gerade durch die Personen im Alten Testament wie Abraham, Mose, Josef, Jakob, gibt uns Gott Anschauungsunterricht für unser Glaubensleben. Er erzählt die Lebensgeschichten der Gläubigen in ihrem vollen Umfang. Anders als bei Biografien mit menschlichen Autoren wird nichts beschönigt oder “unter den Teppich gekehrt”.


Doch im Neuen Testament werden, mit einer Ausnahme, keine Fehler und Sünden dieser Glaubenshelden mehr ausdrücklich erwähnt. Das zeigt, wie vollkommen Gottes Berichterstattung, aber auch Seine Vergebung und Gnade, sowie Sein Blick auf das Leben der Seinen ist.


Nun schauen wir uns die einzige, obenstehende Aussage aus dem Römerbrief an, in der Gott uns von einem Fehler berichtet. Es geht um die Geschichte von Elia, der mutig für Gott aufgetreten ist, als scheinbar alle von Gott abgewichen waren und taten, was sie wollten. Nachdem er Siege für Gott erkämpft hat, ist er am Ende seiner Kraft und entmutigt. Er klagt das Volk Israel vor Gott an und meint, er wäre der einzige Treue, der Gott noch dient, anstatt die Götzen anzubeten.


Weil sein Blick so eingeschränkt ist und er Gottes Volk verklagt, muss Gott ihn zurechtweisen und seinen Dienst beenden, indem Er ihn Elisa als seinen Nachfolger einsetzen lässt.


Was hat das Dir und mir zu sagen, dass Gott so auf diesen Fehler Elias pocht?


Gott hatte Sein Volk erwählt und würde es tragen, Er würde zu Seinem Ziel kommen und hatte Sich immer einen Überrest aufbewahrt. So ist es auch in unserer heutigen, christlichen Zeit:


“Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit!” - 2. Timotheus 2,19


Der Herr hat Seine Leute und zwar zu allen Zeiten und unsere Aufgabe ist: “strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen.” (2. Timotheus 2,22) Wir müssen sie nicht zählen, akkreditieren oder denken, dass alles am Ende ist und am Wenigsten, die Mitchristen vor Gott verklagen. Klar sind wir manchmal deprimiert, wenn wir den Zustand der Christenheit, der offiziell so benannten Christen und Kirchen, sehen. Aber dann ist unsere Aufgabe, uns mit unter diesen schlimmen Zustand zu beugen und unser eigenes Versagen vor Gott zu bekennen, sowie für Sein Volk zu beten. Hierzu hat der geschätzte Bibelausleger Harm Wilts eine kurze Begebenheit erzählt, die ich versuche, in eigenen Worten wiederzugeben.


Bei einer Vortragsreise traf er einen Bruder, der ihm und den Geschwistern immer wieder von Problemen in dieser oder jener Gemeinde erzählte und den schlimmen Zustand in Gottes Volk anprangerte. Bruder Wilts entgegnete ihm, dass dies für niemanden zur Erbauung oder zum Segen sei und fragte ihn, warum er meinte, die Arbeit Satans übernehmen zu müssen. Denn Satan ist “der Verkläger der Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt” (Offenbarung 12,10). Außerdem wisse der Satan ja vielmehr Fehler und Sünden als er und hätte eine viel größere Erfahrung. Er brauche nicht zu denken, den Job besser tun zu können als Satan.


Wie schlimm ist es, wenn wir über unsere Mitchristen herziehen, uns beschweren und das am Ende noch vor Gott bringen! Dann nutzen wir die Waffe des Gebets in Form von Fürbitte nicht, sondern zweckentfremden sie, sodass wir sogar ein Werkzeug des Teufels sein können.


Im Einstehen für Gottes Volk im Gebet aber, wissen wir uns verbunden mit großen Glaubensmännern wie Daniel oder Jeremia, welche fürbittend und demütig zu Gott kamen, um Erweckung und Heilung für Sein Volk zu erflehen. Ja, wir sind in diesem Gebet sogar mit dem Herrn Selbst verbunden.


“Ich bitte ..., dass du sie bewahrest vor dem Bösen … damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, damit auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.” - Johannes 17,15-21


Also lassen wir uns ermuntern, füreinander einzustehen anstatt gegeneinander aufzustehen!


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